Liebestrunk mit Happy End

Unmittelbar nach Bekanntwerden meiner Ausbildung bekam ich auch schon die 1. Bestellung.
Mein Auftrag: Mein neu erworbenes Wissen sofort SINNVOLL umzusetzen und zwar in Form eines Liebes-Kräuter-Trunks.

Anlass genug um mir diese zwei fantastischen Büchern zu kaufen.

Liebster R.!

Ich bin fündig geworden: Eisenkraut soll beim „Erwerb von Frauengunst“ ganz dienlich sein.
Trotz seines unauffälligen Wuchses ist das Eisenkraut seit der Antike als berühmtes Heil-, Schutz- und Liebeskraut bekannt.

Der Alchemisten und Arztes Leonhard Thurneysser empfahl in seinem Kräuterbuch (1575):

„Verbeen, agrimonia, madelger Charfreytags graben, hilft dir sehr,
 daß dir die frawen werden hold, doch brauch kein eisen, grabs mit goldt!“

Mit Verbeen ist hier das Eisenkraut, mit Agrimonia der Odermennig und mit Modelger der Kreuzenzian gemeint – drei Pflanzen, welche die Liebe befeuern.

Doch mit der Ernte am Karfreitag ist es noch nicht getan!
Beim Pflücken und Sammeln aller Zauberkräuter kommt es entscheidend auf das richtige Vorgehen an. Wenn die alten kultischen Bräuche nicht beachtet werden, ist die ganze Zauberkraft des Krautes nicht mehr gewährleistet.

Prinzipiell sollten diese zauberhaften Pflanzen an einem Feiertag wie Johannistag (24. Juni) oder am Tag Peter und Paul (29. Juni) gesammelt werden – weil an diesen Tagen die Zauberkräfte besonders stark sind.

Die Pflanzen dürfen nicht mit Eisen (Messer) ausgegraben werden, weil Eisen den Zauber zerstört.
Weiters sollen viele Zauberkräuter auch nicht mit der Hand berührt werden, weil man die Pflanze dadurch entweiht.
Zauberpflanzen sollten am besten des nächstens (kurz vor Sonnenaufgang) gesammelt werden.
Hildegard von Bingen empfahl, die Kräuter bei zunehmendem Mond zu pflücken!
Man kann die Pflanze mit der linken Hand ausreißen, oder auch auf eine heilige Zahl achten – was man aber auf alle Fälle machen sollte, der Pflanze sagen, für was man sie benutzt.

Es heißt Eisenkraut steht in einer besonderen Beziehung zum Planeten Venus. Es sollte große Liebeskraft verleihen und, als Amulett um den Hals getragen, den Träger bei allen Leuten beliebt machen.

Das hört sich doch nach einem Plan an, oder – und das beste – es wächst in rauen Mengen am Firmengelände!