Knospen – das „Must eat“ des Frühlings

frech-und-wild-kirschknospen

Bereits im Herbst angelegt, im Winter von Blattschuppen schützend umhüllt, strecken uns Bäume und Sträucher jetzt ihre prall und voller Leben gefüllten Knospen entgegen. Diese kleinen, schlafenden Wunderwerke tragen das gesamte Wissen und die ganze Lebenskraft des Baumes in sich. Aber noch viel mehr!

Doch was sind Knospen eigentlich?

Ganz einfach: junge, unentwickelte gestauchte Sprosse in denen sich der gesamte Bausatz für die Blätter und Blüten, die im nächsten Jahr austreiben sollen, befindet. Prinzipiell gibt es drei verschiedene Arten von Sprossen: Blattknospen (meist schmal und spitz), Blütenknospen (in der Regel groß und rund) und gemischte Knospen, die sowohl Blüten als auch Blätter in sich tragen. Doch alle haben sie eines gemeinsam: im Frühling, wenn es wieder wärmer wird treiben sie hemmungslos aus.

Doch bevor sie ihre schützende Umhüllung sprengen sollten man sie auf alle Fälle einmal probieren!

Salzig, bitter, harzig, süß oder nach Marzipan

Die bunten Knospen sind nicht nur hübsch anzuschauen – viele von ihnen kann man auch essen! Sie sind überreich an gesundheitsfördernden Wirkstoffen. Kein Wunder, in ihnen stecken die kompletten genetischen Informationen für die ganze Pflanze und man geht davon aus, dass sie deshalb die höchste Potenz an Vitalität haben. Auch der leicht salzige Geschmack ist einfach erklärt. Hierbei handelt es sich um einen coolen Trick von Mutter Natur: Das wenige Wasser in den schlafenden Knospenzellen wird mit Salz angereichert und hat ähnlich wie das Streusalz auf den Straßen die Wirkung den Gefrierpunkt deutlich herunterzusetzen.

Andere Knospen, wie z.B. die der Rosskastanie, werden mit einem glänzend, zähflüssigen, klebrigen Überzug vor Kälte aber auch vor Schimmel- oder Pilzbefall geschützt. Im Frühling sammeln die Bienen dieses Harz ein, dass ein Bestandteil von Propolis ist.
Tipp: kommt man den Bienen zuvor kann man sich einen kleinen Zweig vom Baum schneiden und diesen dann zum Energetisieren kopfüber in einen Wasserkrug stellen!

frech-und-wild-vogelbeereknospenPelzige Knospe der Vogelbeere

Übrigens die Knospen der Vogelbeere schmecken nach Marzipan und die Knospen von der Schwarzen Johannisbeere erinnern schon jetzt an die späteren Früchte.

Welche Knospen kann man essen?

Bäume anhand ihrer Knospen zu identifizieren, ist außerhalb der Vegetationsperiode ohne Blätter und Früchte etwas schwierig. Am besten konzentriert man sich auf Bäume und Sträucher in seiner Umgebung und beobachtet sie im Verlauf eines Jahres – dann fällt die Bestimmung im Winter/Frühling leichter. Am besten man beginnt mit einigen wenigen Bäumen, die sich leicht bestimmen lassen – ich würde hier die Birke und die Lärche empfehlen:

Heimische essbare Knospen kann man essen von

folgenden Bäumen:

Ahorn, Apfel, Birke, Buche, Edelkastanie, Eiche, Esche, Fichte/Tanne (Achtung: Verwechslungsgefahr mit der giftigen Eibe), Kirsche, Hasel, Hainbuche, Kornelkirsche, Lärche, Linde, Rosskastanie, Sanddorn, Schwarz-Erle, Schwarz-Pappel, Ulme, Walnuss, Weide, Zwetschke

folgenden Sträucher:

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Knospen der Schwarzen Johannisbeere

Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Vogelbeere, Wacholder, Weißdorn, Rosen

Aber Achtung: bitte immer nur ein paar Knospen pro Baum/Strauch sammeln um das Wachstum nicht zu gefährden – hierzu fällt mir der Spruch von meiner Mama ein:

„Äpfel sammelt man in Kübeln, Kräuter im Korb und Knospen im Fingerhut!“

Am besten (und wirkungsvollsten) sind Sprossen natürlich frisch vom Baum/Strauch. Sie brauchen nicht gewaschen werden. Sie sollten auch nicht gekocht werden, denn über 40° C werden ihre tollen Wirkungsstoffe zerstört. Am besten schmecken z.B. die frischen Knospen der Johannisbeere in einem Müsli. Will man länger was von diesem gesunden & schmackhaften Frühlingsgenuss haben, kann man einen Knospenmix auch trocknen, mörsern und ihn zu einem köstlichen Würzmittel verarbeiten oder in ein Jahreskräutersalz mischen!

Für alle, die ihrem Körper im Frühling etwas Gutes tun möchten, essen einfach täglich 4 – 5 verschiedene Knospen, das wirkt nicht nur der Frühjahrsmüdigkeit entgegen sondern entgiftet den Körper auch.

Ein süßes Rezept sind in Schokolade getauchte Fichtenwipferl – hier zum Rezept.

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