Der Mai lässt alles blühen und sprießen – natürlich auch die Nadelbäume. Den jährlichen Wachstumsschub kann man hier ganz genau an den hellgrünen Trieben erkennen – den sogenannten Maiwipferln.
Diese enthalten wertvolle ätherische Öle, Harze, Tannine und sehr viel Vitamin C. Bestens aufeinander abgestimmt haben diese Wirkstoffe eine antiseptische Wirkung. Das heißt: Sie hemmen die Ausbreitung von krankmachenden Bakterien und fördern gleichzeitig den Abtransport des Schleimes aus den Atemwegen. Daher kann man aus Maiwipferln nicht nur einen wunderbar schmeckenden sondern auch sehr heilkräftigen Maiwipferl-Hustensirup herstellen (dies wurde bereits getestet und auch zum Fixstarter im Frühling ernannt- heuer allerdings mit Honig statt Zucker als Basis) >> zum selbstgemachten Hustensaft.
Aber mit den kleinen, feinen Trieben kann man viel mehr machen als man denkt. Früher wurde ja viel mehr von Bäumen konsumiert als wir das heute tun. Zum einen wurden Blätter und Nadeln frisch als Salat oder Gemüse verspeist oder auch zu Mehl verarbeitet. Das Getreide-Mehl, das dazu kam, diente eigentlich nur als Triebmittel – daher kommt auch der Name „Brotbaum der Bauern“, der heute noch bekannte Beiname der Fichte. (Heute ist es eher umgekehrt, all jene, die um die Schmackhaftigkeit von Baumblättern und -nadeln Bescheid wissen, mengen dies lediglich dem Getreide-Mehl bei).
Meine Oma hat aus den Maiwipferln Sirup hergestellt, ein Ganzjahres-Kräutersalz könnte man jetzt mit Tannen- oder Fichtenwipferl pimpen oder die Triebe ganz einfach als Tee verwenden (frisch oder getrocknet, 2 EL/Tasse). Heuer möchte ich allergings etwas ganz Anders probieren! Auf die Idee hat mich meine ebenso kräuterbegeisterte Mami gebracht und zwar auf schokoglasierte Maiwipferl. (Wer Schokorosinen kennt, weiß von was ich rede …)
Was man für dazu braucht:
- ungewaschene Maiwipferl (hier von der Fichte) – bitte keinen Ast komplett „abernten“ (schon gar nicht, wenns nicht der eigene Baum ist), sondern besser hi und da einen Trieblein runterzwicken
- Schokoglasur
Zubereitung: Maiwipferl durch die Schokoladenglasur ziehen und anschließend die Schokolade trocknen lassen.
Ich finde die Kombination großartig: leicht säuerlicher Trieb küsst süße Vollmilchschokolade – herrlich!
